Webinar: Computational Engineering und Tribologie
1:10:34 h © TWI Ltd, 19. November 2018
In diesem am 19. November 2018 veröffentlichten knapp 1¼ Stunden langen Webinar geben Dr. Amit Rana und Dr. Damaso De Bono vom TWI in Middlesbrough auf Englisch einen Einblick in Computational Engineering und Tribologie.
Dr. Amit Rana ist Team Manager für Tribologie- und Beschichtungs-Team und Dr. Damaso De Bono ist Principal Project Leader in der Abteilung für numerische Modellierung und Optimierung am TWI in Middlesbrough.
Das Webinar befasst sich mit folgenden Themen:
Der Leitspruch des TWI (The Welding Institute) ist "weltklassige Dienstleistungen für das Fügen von Werkstoffen sowie den zugehörigen Ingenieurswissenschaften zu erbringen, um den Bedarf der Industrie zu decken."
Die wichtigsten Zahlen:
Alle Beratungsdienstleistungen werden ausschließlich für Mitglieder erbracht, seien es große, multinationale Industriefirmen, klein- und mittelständische Unternehmen oder Einzelunternehmer, die eine jährliche Mitgliedschaftsgebühr zahlen, um die Leistungen zu nutzen. TWI hat über 700 industrielle Mitglieder auf der ganzen Welt und zur Zeit mehr als 800 Mitarbeiter an mehreren Standorten in Großbritannien und anderen Staaten der Welt.
Außerdem beteiligt sich das TWI intensiv an Verbundforschungsprojekten, die einen großen Teil des Jahresumsatzes von 80 Mio € (70 Mio £) pro Jahr ausmachen. Das sind Britische und Europäische
Verbundforschungsprojekte, interne Projekte und Kollaborationsprojekten zwischen TWI und der Industrie.
Das Netzwerk in Großbritannien hat fünf Standorte:
Das Team für Tribologie und Beschichtungstechnik befasst sich mit folgenden Themen:
Das Tribologie-Team befasst sich mit 15 Mitarbeitern in unterschiedlichen Technologie-Reifegraden (Technology Ready Levels, TLR):
Das Wort Tribologie kommt von altgriechisch tribos (τρίβος, Reibung) und lógos (λόγος, Lehre) und beschreibt die Lehre von in Relativbewegung zueinander befindlichen Oberflächen. Der Begriff wurde zum ersten Mal 1966 im Jost Report eines Regierungskomitees verwendet, aber die ersten Nachweise zu tribologischen Untersuchungen stammen bereits aus dem Alten Ägypten und die ersten Theorien dazu wurden von Leonardo da Vinci veröffentlicht.
Tribologie tritt unter anderem in Motoren, in Zahnradgetrieben, künstlichen Hüftgelenken, beim Rad-Schiene-Kontakt der Eisenbahn, sowie im Sport und der Erholung auf.
Bei Flügeln von Windturbinen ist Reibung vorteilhaft, was den Luftwiderstand angeht, aber nachteilhaft, wenn es zu Verschmutzung und Anhaften von Wasser kommt. Bei Reifen ist bezüglich der Traktion ein hoher Reibkoeffizient vorteilhaft, aber dieser ist nachteilhaft wenn es um den Reifen- und Straßenverschleiß geht. Wenn ein Papier zu glatt ist, schreibt ein Bleistift nicht richtig darauf. Weitere typische Beispiele sind Streichhölzer, Bremsen, Werkzeuge und Schuhe etc.
Bei der Betrachtung, was eine ideale Oberfläche ist, sind keine Reibung, kein Verschleiß, wenig oder keine Schmierung, keine Auswirkungen von Masse und Geschwindigkeit und keine
Oberflächenrauheit gewünscht. In der Realität gibt es aber keine idealen Oberflächen, da die Oberflächeneigenschaften wie oberflächliche Oxidation, Anhaftungen, absorbierte Verunreinigungen
berücksichtigt werden müssen. Dann kommt die Oberflächengrenzschicht, der von Oxiden beeinträchtigt sein kann. Darüber liegt eine absorbierte Schicht, z.B. Schmiermittelanhaftungen wie Öl oder
Fett und dann erst kommt das Schmiermittel. In der Realität hat aber jede Oberfläche eine gewisse Rauheit. Glas, Holz und Teer haben eine gewisse Rauheit. Die höchsten Punkte dieser Oberfläche
beeinflussen die Reibung zwischen bewegten Teilen. Diese Rauheit spielt auch eine wichtige Rolle wenn es um Verschleißfestigkeit geht. Sie hängt von der Geschichte des Bauteils unter
Betriebsbedingungen ab.
Reibung wir definiert als der Widerstand, der entsteht, wenn ein Körper sich relativ zu einem anderen bewegt. Sie ist ein Resultat zwischen der mikroskopischen Interaktion zwischen den sich
berührenden Oberflächen, wobei zwischen molekularer Adhäsion und mechanische Abrasion unterschieden wird. Der Reibungskoeffizient (µ = F / N) ist das Verhältnis von Reibkraft zu Normalkraft,
unabhängig davon ob die Körper aufeinander gleiten oder rollen[, wobei aber Haftreibungskoeffizient und der Gleitreibungskoeffizient unterschiedlich groß sind].
Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass Reibung keine Materialeigenschaft sondern eine Systemeigenschaft ist.
Schmierung reduziert die Reibung und verlängert die Lebensdauer aufgrund des geringeren Verschleißes. Sie verbessert das Gleitverhalten und entfernt Verschmutzungen von den Oberflächen der
aufeinander einwirkenden Körper und kühlt diese.
Die Stribeck-Kurve beschreibt den Verlauf des Reibungskoeffizienten in Abhängigkeit von der Reibgeschwindigkeit, der Viskosität und de Last, insbesondere in Abhängigkeit davon,
ob es sich um Grenzreibung ohne oberflächliche Schmiermittel, um Mischreibung mit dünnen Schmierfilmen oder um hydrodynamische Flüssigkeitsreibung mit dicken Schmierfilmen handelt. Damit lässt
sich das Verhalten des Systems erklären und vorhersagen.
Die Computational Tribology, oder die elektronische Tribologiedatenverarbeitung, befasst sich mit der analytischen und numerischen Methoden, die das Studium der Tribologie
erleichtern. Sie hängt von der Wechselwirkung zwischen Verfahren, Struktur und Eigenschaften ab und ist eine Untergruppe des Integrated Computional Materials Engineering (ICME).
Am TWI untersuchte Beispiele der Tribologie sind wie folgt:
Dr. Amit Rana und Dr. Damaso De Bono sind im TWI Midlesbrough über Tel +44 1642 216320 erreichbar.
Für in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz ansässige Unternehmen sind weitere Informationen über die am TWI durchgeführten Tribologie-Untersuchungen von AluStir verfügbar. Bitte kontaktieren Sie uns per Telefon (+49 6024 636 0123) oder E-Mail (stephan.kallee@alustir.com).