Im Bundesarchiv sind einige geschichtlich interessante Schwarz-Weiß-Photos erhalten, die einen Einblick in das Leben der Schweißerinnen der DDR ermöglichen.
Die hier wiedergegebenen Bildbeschreibungen basieren auf den
historischen Originalbeschreibungen, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen die übernommen hat, auch wenn diese aus heutiger Sicht fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch gefärbt erscheinen.
Wally Metscher, Elektroschweißerin im Karl-Marx-Werk Magdeburg, Heldin der Arbeit 1952
© Bundesarchiv, Bild 183-16841-0001, Rösener, CC-BY-SA 3.0
Die erste in der DDR entwickelte vollautomatische Profil-Schweißmaschine wurde im November 1959 in der Wismarer Mathias-Thesen-Werft erprobt. Mit Hilfe dieser von einem Kollektiv der Außenstelle Warnemünde des Zentralinstituts für Schweißtechnik in nur acht Monaten konstruierten und gebauten Anlage, konnten Profile bis zu eine Steghöhe vom 380 Millimetern vollmechanisiert gefertigt werden. Gegenüber dem herkömmlichen Verfahren, das in mehrere handwerkliche Arbeitsgänge unterteilt war, verringerten sich die Kosten auf ein Drittel und die Arbeitsproduktivität stieg durch eine Schweißgeschwindigkeit von 1 Meter pro Minute beträchtlich. Der hohe Nutzen dieser Anlage wurde daran deutlich, dass allein in einer Werft jährlich etwa 70 000 Meter Profile benötigt werden. Der Abteilungsleiter der Lehrschweißerei der Werft, Walter Dettmann und Schweißerlehrling Elfriede Marten bei der Erprobung des Gerätes.
Der Abteilungsleiter der Lehrschweißerei der Wismarer Mathias-Thesen-Werft, Walter Dettmann und Schweißerlehrling Elfriede Marten bei der Erprobung der ersten vollautomatische Profil-Schweißmaschine der DDR, 1959
© Bundesarchiv, Bild 83-68739-0001, Mellahn, CC-BY-SA 3.0
Zur Brigade "25. Jahrestag der DDR" gehörten Montiererin Waltraut Schlöricke, Gruppenleiter Dieter Wiersig, Einrichterin Renate Krysiak und Schweißerin Monika Lubahn (von links).
In diesem Kollektiv aus dem Kombinat VEB Narva wurden täglich die Arbeitsergebnisse an der Wettbewerbstafel ausgewertet.
VEB Narva Kombinat Berliner Glühlampenwerk, Brigade 25. Jahrestag der DDR, 20. Mai 1975
© Bundesarchiv, Bild 183-P0520-0022, Horst Sturm, CC-BY-SA 3.0
Zweimal hintereinander konnten die Kollegen das Wettbewerbsbanner des Betriebes erkämpfen. Initiativschichten, die im Mai von allen Mitgliedern der Abteilung Halogenlampe geführt wurden, deckten wesentliche Arbeitszeitreserven auf. Zweischichtig sollten auch am 24. Mai 1975 alle Anlagen und Maschinen in dieser Abteilung laufen, damit möglichst viele und qualitätsgerechte Halogenlampen im Monat Mai das Narva-Kombinat verlassen konnten.
Für ihre aktive gesellschaftliche Arbeit wurde Ingrid Schulz, die Abteilungsleiterin in der Elektronenfertigung des Kombinats Narva, VEB Glühlampenwerk Berlin wiederholt mit der Ehrennadel der Rechtspflegeorgane der DDR ausgezeichnet. Vertrauen in ihre fachliche Qualifikation brachte ihr die Schweißerin Petra Gerkensmeier ebenso entgegen, wie für die gesellschaftliche Tätigkeit. Auch Petra Gerkensmeier hatte Ingrid Schulz für die Konfliktkommission des AGL-Bereichs IV - Hochdrucklampenfertigung - gewählt. Ihr fachliches Wissen erwarb sich Ingrid Schulz bei einem dreijährigen Studium.
Neben ihrer Produktionstätigkeit war die Abteilungsleiterin beim Stadtbezirksgericht Berlin-Friedrichshain als Schöffin tätig. Sie wirkte in der Kommission des Ministerrates zur Ausarbeitung des Zivilgesetzbuches mit.
Die Schweißerin Petra Gerkensmeier (rechts) und die Abteilungsleiterin in der Elektronenfertigung des Kombinats Narva, VEB Glühlampenwerk Berlin, Ingrid Schulz (links), 11. März 1976
© Bundesarchiv, Bild 183-R0311-016, Peter Koard, CC-BY-SA 3.0