Ariane 5, 1 und 6 im Größenvergleich:
Die Trägerraketen der Ariane-Serie wurden im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA entwickelt wurde und sind seit 1996 mit zunehmendem Erfolg für die unbemannte Raumfahrt im Einsatz.
Beim Zweiten Internationalen FSW-Symposium stellte die niederländische Fokker Space am 26.-28. Juni 2000 in Götheburg die Ergebnisse einer Industrialisierungsstudie zum FSW-Überlappnahtschweißen von 2,5 mm dicken Blechen aus 7075-T7351 (AlZnMgCu1.5) des Motorträgerrahmens der kryogenen Hauptstufe der Ariane 5 Rakete vor, die zuvor am TWI in Cambridge durchgeführt worden war (Applying FSW to the Ariane 5 Motor Thrust Frame).[1]
Dabei wurde ein im Grundlagenforschungsprogramm des TWI entwickeltes Werkzeug für Überlappnähte weiterentwickelt, wobei eine der Einsatz einer zweite Schulter, die auf Höhe der Berührebene der beiden Bleche liegt eingesetzt wurde. Der ins untere Blech eintauchende Teil des Pins dieses MultiStage™-Werkzeugs hatte einen kleineren Durchmesser als der obere Teil des Pins und ein fünfeckig abgeflachtes Profil, um die Oxide aufzubrechen und zu verrühren.[2]
Die Wasserstofftanks der Ariane 6, die aus Tankböden und Zylinderpanelen bestehen, werden bei MT Aerospace in Augsburg rührreibgeschweißt und anschließend im ArianeGroup-Produktionszentrum in Bremen in die Oberstufe der neuen Ariane 6 integriert. Dafür wurde Anfang 2018 in eine große FSW-Anlage in einer neuen Halle bei MT Aerospace in Augsburg installiert.[3][4]
Reibrührgeschweißte Tankstrukturen auf einem Messestand von Uniweld und Hage
© AluStir, 2018
Das FSW-Verfahren wurde bei der Ariane A5ME erstmals für Flughardware zugelassen und erfolgreich angewendet.[5] Zuvor dauerte das Vorbereiten der Bauteile für die jeweils 10 minütigen WIG-Schweißungen jeweils mehr als drei Stunden.[5] Mit der neuen Rührreibschweißmaschine wird die Rüstzeit erheblich verkürzt, die Parameter werden aufgezeichnet und die die Bauteile per Ultraschall geprüft, so dass in Zukuft statt 30 etwa 90 Tankdome pro Jahr gefertigt werden können.[3][4]
Reibrührgeschweißte Tankstrukturen auf einem Messestand von Uniweld und Hage
© AluStir, 2018
Für die Entwicklung der Komponenten der neuen Ariane 6 hat MT Aerospace, ein Tochterunternehmen des Raumfahrtkonzerns OHB, nach eigenen Angaben mehr als 35 Mio € als Risk-Sharing-Partner investiert.[3][4]